July 19, 2015

Urlaubskind(er)

Fuer den Prinzen steht ganz klar fest "ich bleib in Deutschland". Kein Wunder, hat er doch eine Woche Urlaub bei den Grosseltern erleben dürfen. Sein allererster Urlaub ohne Familie überhaupt, nur seine Cousine war noch mit dabei. Eine Woche nur Oma und Opa plus Lieblingscousine. Eine Woche Essen nach Wahl, schlafen im Garten und den ganzen Tag draussen sein. Eine Woche lang verwoehnt werden und in entgegengebrachter Aufmerksamkeit baden. Es gab sogar einen Opa-Tag der nur zu Zweit im Zoo verbracht wurde oder abends Lagerfeuer mit Musik. Der Opa spielte Gitarre und Mundharmonika waehrend Oma und die Kids sangen. Der Prinz hatte Spass. Viel Spass sogar und ich konnte sehen, wenn auch etwas wehmütig, wie er sichtlich "Größer" wurde durch diese Erfahrung. 

Der kleine Loewe sollte auch mit Urlaub machen, doch er wollte wieder mit Mama nach Hause. Durch die derzeitige Situation mit Umzug, Papa nicht da und neues Umfeld habe ich gar nicht erst versucht ihn umzustimmen. Er ist ja gerade mal 3,5 Jahre und hat noch viel Zeit fuer "Urlaub bei Oma". Und so haben wir es uns zu Hause recht schoen gemacht. Waren einen Tag in Zwickau einkaufen und haben mal wieder meine Lieblingslaeden ein wenig geplündert besucht. Oder sind ganz in Ruhe durch unser Dorf spaziert, haben mit den Damen vom Rathaus Bekannschaft geschlossen und das Eis aus dem diska durchprobiert. Haben die beste Freundin in Reichenbach besucht und waren natuerlich auch viel im Garten unten. 


Der Haselnussstrauch traegt, wenn auch nicht so reichlich wie noch vor einigen Jahren.


Und die Sauerkirschen vernaschen wir täglich. Immer nur ein paar, damit wir lange etwas davon haben. Bin ja gespannt wie viele Jahre es dauert bis ich so viele Kirschen ernten kann, dass es fuer ein paar Glaeser Marmelade reicht.


Die Kohlrabis waren der erste Ernteerfolg und sie liegen jetzt frisch gebadet, gebuegelt und geschniegelt in mundgerechte Stueckchen zerteilt in unserer Tiefkühltruhe. Und damit sie sich nicht so einsam fühlen bekommen sie naechste Woche (hoffentlich, Termin via bofrost steht noch nicht fest) Besuch von anderen Gemuesesorten. 

Meine Stauden fuehlen sich auch immer wohler und blühen ohne Unterlass. Im Herbst moechte ich noch mal in eine Gärtnerei fahren und verschiedene Beeren-Büsche kaufen, denn ich moechte eine "Nasch-Hecke" pflanzen.




Ansonsten leben wir uns langsam ein. Es wird bestimmt etwas besser oder gar einfacher, wenn die Jungs dann zum 1. September in den Kindergarten gehen und so der normale Alltag hier einkehren wird. Und vor allem wenn der Papa endlich wieder da ist, denn er fehlt. 


Meinen Lesern wuensche ich eine schoene Sommer(ferien)woche!
Bei uns wird es wieder herrlich sonnig und heiss - so wie ein Sommer halt auch sein soll :)

xoxo J.

July 11, 2015

Alltagsgeplapper

Mein Garten = mein kleines Stueck vom Paradies. In den letzten zwei Wochen habe ich fast taeglich in meinem Garten gegraben, gesät, gepflanzt, Unkraut gerupft oder gemulcht - und das in Rot, so als kleine Geste, eine liebgewonnene Erinnerung an amerikanische Zeiten. So langsam, ganz langsam kommt er meiner Wunschvorstellung etwas näher, auch wenn es noch einige Jahre bis dahin brauchen wird. Jedoch freue ich mich heute ueber die ersten selbst geernteten Kohlrabi (dickes Danke an meine Eltern fuers Pflanzen) oder ueber die bereits 15cm hohen Buschbohnen, die ich vor knapp zwei Wochen gesät habe oder ueber die neu gepflanzten Stauden die so herrlich blühen. 


Ich schaffe mir meine kleinen Oasen der Ruhe. Lieblingsplaetze zum verweilen. Orte fuer eine kleine Auszeit vom Alltag.


Ich liebe die Vielseitigkeit unseres Gartens hier, die verschiedenen Etagen auf denen er gedeiht und die Moeglichkeit auch an heissen Tagen etwas Abkuehlung im Schatten der riessigen Blutbuchen zu finden. 


Wir geniessen taeglich die Fruechte der Umgebung. Sei es Erdbeeren (die schon zu Marmelade verkocht wurden) oder Kirschen die man so herrlich wegnaschen (und mit den Kernen man so ganz wunderbares Kirschkernweitspucken veranstalten) kann. Dieser Sommer ist einfach ganz wunderbar.


Und solange es auch Eisenbahnen gibt (hier im Eis-Cafe) wird gespielt und Mama kann in Ruhe ihren Kaffee trinken. Sommerhoehepunkt des Jahres war fuer die Jungs anstatt eines Mittagessens eine grosse Portion Spaghetti Eis mit Erdbeersosse zu bekommen. Ich erinnere mich noch gern an solche Ausnahmen in meiner Kindheit. Kleine Besonderheiten die damals etwas ganz Grosses waren, so wie es heute etwas ganz Tolles fuer meine Zwei war.


Die Getreidefelder verschoenern sich mit Kornblumen und nicht mehr lange, dann werden sie wieder geerntet und die Jungs werden am Zaum stehen und die vorbeifahrenden Traktoren bestaunen. Auf dem Land leben finde ich einfach toll vor allem auch fuer meine zwei Gurken.


Wir leben uns ein. Langsam, jeden Tag ein kleines Stückchen mehr. Doch der Papa fehlt. Wir skypen zwar fast täglich miteinander, es ist jedoch nicht dasselbe. Und das wir nicht wissen wann er wieder bei uns sein wird macht es auch nicht gerade leichter. Zum Glueck gibt es hier viel zu tun, das lenkt ab und abends falle ich dann todmuede ins Bett. 

Ich habe die Bilder gesehen von unserem leeren Haus und dem beladenen Container. Und auch wenn ich nach Deutschland wollte, kamen mir dabei die Tränen, es tat tut irgendwie weh. Schon komisch,  die letzten 10 Jahre unseres Lebens so verpackt zu sehen. Das Haus, in dem mein Sohn zur Welt kam wirkt so unglaublich verwaist und leblos. Als haette es uns nie gegeben.

Ich


Mit diesen Abendbildern verabschiede ich mich erst mal, denn jetzt gehts ins malerische Erzgebirge liebe Freunde besuchen. Der Kuchen ist gekauft (kennt man gar nicht von mir, ich weiss), das Geschenk eingepackt und die Fahrgeraete der Jungs im Kofferraum verstaut kein leichtes Unterfangen bei meinem kleinen Focus

Meinen Lesern wuensche ich ein schoenes Wochenende!

xoxo J.

July 2, 2015

Willkommen Juli

Im Juli freue ich mich auf:

- saemtliches regionales Obst und Gemüse
- ein Wochenende mit den Jungs im Garten meiner Schwester
- mal wieder durch Dresden bummeln
- mit den Jungs den Traktoren auf den Feldern zusehen
- Eis essen 
- meinen Garten weiter umgestalten
- Grillabende
- meine Familie sehen koennen wann immer ich mag 
uvm.



July 1, 2015

Back to the roots

We are home again and this time for good. Right now it feels like as one of our once a year summer vacation over here and that is good so. It gives me time to adjust and to settle in without any pressure. We enjoy our beautiful home and our amazing garden - thanks to my mom we still have a wonderful well kept backyard. My lovely parents even started a vegetable garden for us this year (I guess I told them too often how sad I was for not planting one over at our old house because of the move). We have summer with lots of sun and temperature around 90 degree fahrenheit. That means the boys are outside almost the whole day, splish splash in our blow up mini pool while I do some weeding or have a nice cup of coffee or stroll trough my garden and enjoy all my gorgeous roses. But the best part over here is: almost no humidity and no mosquitos... at least I have not yet seen or heard of one. 

Er war schneller da als geplant, gewollt, erwartet unser Tag der Abreise. Es verlief relativ ruhig, da die meisten Koffer schon vorher gepackt wurden. Ausserdem war es sehr hilfreich zu wissen, dass ja bald (September *augenroll*) der Container mit all unserem Hab und Gut ankommt, welches wir mit nach Deutschland nehmen wollten. 
Ein lieber Freund brachte uns und unseren Kofferberg zum Flughafen, denn dieser hätte beim besten Willen nicht in unseren Pacifica gepasst, auch wenn dies ein recht grosser SUV ist. Einchecken verlief ganz kurz und schmerzlos, da die Jungs und ich (dank der Meilen meines Mannes) Business Class fliegen konnten. Somit gab es pro Person zwei Koffer und diese konnten dann auch noch bis 32kg gefuellt werden, was wir jedoch nicht ganz schafften. Der schwerste war glaub ich etwas ueber 29kg.



Wie immer sassen die Beiden, die ja eigentlich recht wild sind, ganz brav auf ihren Plaetzen und spielten mit ihren Pads, die es NUR im Flieger fuer sie gibt. So bleibt es etwas besonderes und sie freuen sich schon Tage vorher auf den Flug, da sie dann naemlich mal nach Herzenslust spielen dürfen bzw. sich kleine Videos ansehen (Der kleine Maulwurf fuer den Löwen). 


Ich hatte so endlich mal etwas Zeit zum Nichtstun. Gar nichts. Einfach die Ruhe geniessen, den Sekt den es zur Begruessung gab, die anerkennenden Blicke der Stewardessen ueber meine lieben Jungs (stolz war da die Mama sag ich euch), etwas in der Gala oder Brigitte blättern oder die Augen zu schliessen und dabei hier und da eine Traene des Abschieds wegdrueckenwischen.


Ich bekam sogar drei Desserts zum Nachtisch. Eine liebe Geste die gerne angenommen wurde.


Nur in Muenchen kam dann der Hammer, der eigentlich gar keiner am Ende war. Unser Anschlussflug nach Leipzig wurde wegen eines technischen Defekts gestrichen und so mussten alle Passagiere zum Lufthansa Servicecenter um umgebucht zu werden. Dabei fiel mir mit Schreck ein, dass ich ganz vergessen habe das IPad einzupacken. Ich sagte der Dame am Schalter also was ich vergessen habe (boese Worte vom Mann, gute von der Dame "das passiert hundert Mal am Tag, ich schick gleich mal jemanden zur Maschine") und sie rief sofort jemanden an, der raus zum Flugzeug fuhr um nachzusehen. Wir konnten es uns derweil in der Business Lounge bequem machen, was gar nicht so einfach war mit zwei mueden Kids und uns noch müderen Eltern. 
Von Lufthansa gab es Verpflegungsgutscheine die wir dann bei dem bekannten muenchner Cafe Käfer fuers Mittagessen einlösten. 
Das IPad wurde gefunden und nach knapp vier Stunden konnten wir dann auch endlich den Flieger nach Leipzig besteigen.

Zu Hause angekommen, wurde erst mal das komplette Gepaeck hochgetragen *aechz*, getrunken, durch die Zimmer gegangen, sich ueber da Spielzeug vom letzten Jahr gefreut (die Jungs) und durch den Garten spaziert.


Oh wie liebe ich meine Rosen. Eine schoener wie die andere und in ganz unterschiedlichen Farben. Ein Traum!



Die im letzten Jahr gepflanzten Obstbaeume tragen Früchte und wir konnten sogar schon ein paar Kirschen frisch vom Baum naschen. Ausserdem werden wir, wenn alles gut geht unsere ersten Aepfel (2), Pflaumen und Sauerkirschen noch ernten können.



Danach fuhren wir noch einkaufen, ein Hoch aufs Kaufland mit seinen "amerikanischen" Öffnungszeiten (bis 22 Uhr hats auf), damit wir heute etwas zum Fruehstueck da haben. 

Hach wie liebe ich deutsches Frühstück mit frischen Broetchen, Milch aus der Glasflasche, schwarze Johannisbeerkonfitüre und Lindenhonig. Dazu frischer Kaffee aus unserem Super-Automaten (er mahlt frisch und brüht das danach) und der Tag konnte besser nicht anfangen.


Nachdem alle Koffer ausgepackt und die Sachen verstaut waren gingen wir runter und so wurde geplanscht - ein neues Planschbecken muss her, unseres laesst Luft - gespielt, gezankt, geweint, gelacht... es war halt alles so wie immer.


Ich habe Unkraut gejaetet und mich zum Kaffeetrinken unter unsere blühende Linde gesetzt. 


Mama verwoehnte uns mit einem ganz tollen Kirsch-Streusel-Kuchen, einer meiner Lieblingskuchen vor allem im Sommer.


Den Jungs zeigte ich wie man Kirsch-Ohrringe macht, was fuer ein Spass fuer die Zwei :)



Was fuer ein angenehmer erster Tag hier in Deutschland. Hier bei uns zu Hause. Ich nehme ihn einfach mal als Zeichen für die Zeit die jetzt kommen wird und freu mich drauf.

xoxo J.


June 9, 2015

The Big Day!

Wir haben es geschafft! Oder besser, meine "Kleine" hat es geschafft, denn sie ist jetzt ganz offiziell mit der High School fertig. Im letzten Schuljahr hat sie noch einmal ordentlich losgelegt und mit einer glatten 1 abgeschlossen oder wie man hier so schoen sagt "straight A". 

Es war ein langer und schwieriger Weg fuer sie, wie auch fuer uns. In Deutschland wurde sie nach der ersten Klasse in eine Foerderschule versetzt, da sie Probleme mit der Konzentration und Mathe hatte. In der Förderschule wiederum sagte man, dass sie da nicht hingehoert und so kam sie nach den Herbstferien wieder in ihre alte Klasse und schrieb fortan 4en und 5en - und das in der 2. Klasse :(. Die dritte Klasse startete sie hier in Amerika und hatte auf einmal wieder Spass in der Schule, lernte in einer ihr noch fremden Sprache voller Zuversicht und zaehlte zu den mittelguten Schülern. Nach knapp 5 Monaten sprach sie Englisch und verstand den Lehrstoff. Das grosse Tief kam waehrend der Hormonumstellung in der Pubertät, als zu ihrem ADHD noch Depressionen dazu kamen. Jeden Tag kam sie weinend von der Schule heim oder rief mich heulend vom Telefon an ohne zu wissen warum sie weint und was mit ihr denn eigentlich los war. Es war ein langwieriger Kampf und Prozess mit Schule, Psychologen und Therapeuten bis meine Kleine wieder soweit "hergestellt" war, das es auch ohne Medikamente funktionierte.  Im letzten Jahr riss dann endgueltig der Knoten und sie lernte mehr als vorher, schrieb gute Tests, arbeitete intensiver an Hausaufgaben und Projekten. Das Ergebnis dafuer kann sich sehen lassen und ich koennte stolzer nicht sein. Auf sie. Auf uns.

Ansage des Tages (sie zu mir): "Danke, dass du mich zum Lernen und Hausaufgaben machen gezwungen hast und ich nicht immer rausdurfte, wenn ich wollte." - das geht ja mal runter wie Oel, das ich sag ich euch :)

Zur Feier des Tages waren auch die liebe Omi und ihr Freund mit in der Schule. Wenigstens ein Familienmitglied aus Deutschland, stellvertretend fuer die Anderen.


Die Abschlussschueler liefen ein, Eltern und Lehrer standen auf und klatschten Beifall, jubelten sogar und mir kamen die Tränen. Zuviele Emotionen kamen in diesem Moment einfach hoch. Erleichterung, das sie die Schule so gut geschafft hat. Das Bewusstsein, dass sie jetzt Erwachsen ist und ihren eigenen Weg gehen wird. Gehen will. Gehen muss. Tja und irgendwie auch das unsere letzten Tage hier gezaehlt sind und die Jungs das alles so nicht erleben werden.


Viele, vor allem die Mädchen, haben ihre Caps dekoriert. Meine Mimi hatte ein Foto von sich, als sie hier ankam mit 8 Jahren und ein Familienbild von unserem Boston-Shooting verwendet mit den Worten Hello und Good Bye. 



Es wird ernst, es geht zur Bühne auf der das Diplom ueberreicht wurde. Und dann noch ein Bild mit ihrer Lieblingslehrerin.



Feierlich wurde die Tassel von rechts nach links gelegt und danach die Caps in die Luft geworfen. Geschafft! Man konnte foermlich spueren wie die Spannung nachliess und sich Erleichterung und Freude breit machten. 


Ich koennte platzen vor Stolz.


Natuerlich wurde die Graduation auch entsprechend gefeiert in Verbindung mit unsere Good-Bye Party.


Ich dekorierte alles im Graduation Stil (Schwarz, Weiss), habe verschiedene Kuchen gebacken, mit der Mutti Salate gemacht wozu es Gegrilltes gab. Das Besteck wurde z.B. in weisse Servietten gebunden und mit einer schwarzen Schleife versehen, so das es wie Diplome aussah. 


Ausserdem habe ich eine Box aufgestellt in die jeder Glückwünsche oder Grusskarten legen konnte bzw. noch Tipps aufschreiben, die auf dem Weg ins (Arbeits)-leben helfen sollen. 


Und natuerlich gab es auch etwas zum Schmunzeln mit diesen Riesenbrillen fuer eine "strahlende Zukunft".


Fuers Buffet habe ich extra die grossen Glaeser mit Deckel gekauft, damit keine Tierchen auf den Salat fliegen können - ideal fuer Gartenpartys.


"A sweet ending to a new beginning" - mit verschiedenen Suessigkeiten.



Und eine Popcorn-Bar gab es natuerlich auch.


Kurz nach 14 Uhr kamen die ersten Gäste. Frueh halb eins sind wir dann todmüde doch zufrieden und gluecklich ins Bett gefallen. Es war eine ganz tolle Party. Jedoch flossen auch hier und da immer wieder die Tränen - Abschiede waren einfach noch nie was fuer mich. Doch ich bin froh noch einmal meine Freunde gesehen und mit ihnen eine schoene Zeit verbracht zu haben. Irgendwie nimmt mich der Abschied doch mehr mit als erwartet, obwohl ich mich ja schon so auf meine Heimat freue. Doch 10 Jahre sind 10 Jahre und gerade in den letzten davon habe ich ganz tolle Menschen kennengelernt, die mir den Abschied einfach schwer machen.

xoxo J.

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