Mein Garten = mein kleines Stueck vom Paradies. In den letzten zwei Wochen habe ich fast taeglich in meinem Garten gegraben, gesät, gepflanzt, Unkraut gerupft oder gemulcht - und das in Rot, so als kleine Geste, eine liebgewonnene Erinnerung an amerikanische Zeiten. So langsam, ganz langsam kommt er meiner Wunschvorstellung etwas näher, auch wenn es noch einige Jahre bis dahin brauchen wird. Jedoch freue ich mich heute ueber die ersten selbst geernteten Kohlrabi (dickes Danke an meine Eltern fuers Pflanzen) oder ueber die bereits 15cm hohen Buschbohnen, die ich vor knapp zwei Wochen gesät habe oder ueber die neu gepflanzten Stauden die so herrlich blühen.
Ich schaffe mir meine kleinen Oasen der Ruhe. Lieblingsplaetze zum verweilen. Orte fuer eine kleine Auszeit vom Alltag.
Ich liebe die Vielseitigkeit unseres Gartens hier, die verschiedenen Etagen auf denen er gedeiht und die Moeglichkeit auch an heissen Tagen etwas Abkuehlung im Schatten der riessigen Blutbuchen zu finden.
Wir geniessen taeglich die Fruechte der Umgebung. Sei es Erdbeeren (die schon zu Marmelade verkocht wurden) oder Kirschen die man so herrlich wegnaschen (und mit den Kernen man so ganz wunderbares Kirschkernweitspucken veranstalten) kann. Dieser Sommer ist einfach ganz wunderbar.
Und solange es auch Eisenbahnen gibt (hier im Eis-Cafe) wird gespielt und Mama kann in Ruhe ihren Kaffee trinken. Sommerhoehepunkt des Jahres war fuer die Jungs anstatt eines Mittagessens eine grosse Portion Spaghetti Eis mit Erdbeersosse zu bekommen. Ich erinnere mich noch gern an solche Ausnahmen in meiner Kindheit. Kleine Besonderheiten die damals etwas ganz Grosses waren, so wie es heute etwas ganz Tolles fuer meine Zwei war.
Die Getreidefelder verschoenern sich mit Kornblumen und nicht mehr lange, dann werden sie wieder geerntet und die Jungs werden am Zaum stehen und die vorbeifahrenden Traktoren bestaunen. Auf dem Land leben finde ich einfach toll vor allem auch fuer meine zwei Gurken.
Wir leben uns ein. Langsam, jeden Tag ein kleines Stückchen mehr. Doch der Papa fehlt. Wir skypen zwar fast täglich miteinander, es ist jedoch nicht dasselbe. Und das wir nicht wissen wann er wieder bei uns sein wird macht es auch nicht gerade leichter. Zum Glueck gibt es hier viel zu tun, das lenkt ab und abends falle ich dann todmuede ins Bett.
Ich habe die Bilder gesehen von unserem leeren Haus und dem beladenen Container. Und auch wenn ich nach Deutschland wollte, kamen mir dabei die Tränen, es tat tut irgendwie weh. Schon komisch, die letzten 10 Jahre unseres Lebens so verpackt zu sehen. Das Haus, in dem mein Sohn zur Welt kam wirkt so unglaublich verwaist und leblos. Als haette es uns nie gegeben.
Mit diesen Abendbildern verabschiede ich mich erst mal, denn jetzt gehts ins malerische Erzgebirge liebe Freunde besuchen. Der Kuchen ist gekauft (kennt man gar nicht von mir, ich weiss), das Geschenk eingepackt und die Fahrgeraete der Jungs im Kofferraum verstaut kein leichtes Unterfangen bei meinem kleinen Focus.
Meinen Lesern wuensche ich ein schoenes Wochenende!
xoxo J.
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