Meine Jungs machten ein Wochenende Urlaub bei ihrer Tante und so nutzte ich die Zeit einmal ein paar praegende Stationen meiner Kindheit zu besuchen. Ausserdem wollte ich im Falle eines Falles in der Naehe sein, es war schliesslich das erste Mal das sie ohne Mama und Papa unterwegs waren. So schlief ich also bei meinem Bruderherz und meiner Schwaegerin in Spe, die mich (beide versteht sich) auf meiner Tour begleitet haben.
Zuerst ging es zu dem Haus indem ich meine frueheste Kindheit verbrachte und noch immer steht die Pappel, unter der ich so oft mit meinem Puppenwagen sass und Camping mit den Pueppchen spielte. Frueher stand noch eine zweite Pappel davor, doch diese wurde leider gefaellt. Ich kann mich noch gut an den warmen holzigen Geruch erinnern der im Sommer unter den schattenspendenden Baeumen herrschte und an all die Flocken die so gern umherschwirrten, aehnlich einem Wintertage. (Ueber die Kreuzkirche auf dem zweiten Bild schreibe ich spaeter).
Das Haus ist noch dasselbe doch die schoene grosse Wiese auf der wir so gern spielten, Buden und das erste Indianer Zelt bauten oder einfach auf einer Decke in die Sonne legten ist einem Parkplatz gewichen. Schade. Ueberhaupt wirkte jetzt alles viel kleiner, als es mir damals als Kind vorkam. Die Strasse war gar nicht mehr so gross und breit auf der ich Fahrradfahren lernte und der Weg durch die angrenzende Gartensparte gar nicht mehr so lang den ich immer nutzte, um zur Eisdiele zu gelangen. Viel hatte sich veraendert und dennoch sog ich alles in mir auf und begab mich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit.
Waehrend mein Bruder dann das Auto holte spazierte ich meinen alten Schulweg lang, um nach Strehlen zu gelangen. Vorbei an dem Baecker bei dem wir nach der Schule uns immer die Kuchenraender zum naschen geholt haben und runter ins alte Dorf Strehlen. Das ist das schoene an Dresden, das es mitten in dieser wunderbaren grossen Stadt noch viele Erinnerungen an Zeiten von vor 100 Jahren und laenger zu entdecken gibt - Alt und Neu in Harmonie. Und wenn man dann noch sieht mit wie viel Liebe bis ins kleinste Detail Grossteile des alten Dorfkerns wieder hergestellt wurden, dann wird einem ganz warm ums Herz und man wuenscht sich nichts sehnlicher als wieder hierher zu ziehen und da anzuknuepfen wo man vor vielen Jahren aufgehoert hat.
Die Tuerme der Christuskirche in der ich Christenlehre und Religionsunterricht hatte und auch in den Ferien die eine oder andere Ruestzeit besuchte.
Nach dem interessanten Spaziergang kehrten wir erst einmal in einem Biergarten ein, etwas Trinken musste an dem heissen Tag einfach sein.
Danach ging es zur Kreuzkirche in die Stadt, wo wir auf den Turm stiegen und so einen ganz tollen Blick ueber Dresden hatten und so u.a. auch die Frauenkirche in ihrer Pracht bestaunen konnten.
Dank Mama und ihrem Turmdienst konnten wir sogar mal auf die Empore steigen und einfach in den Kirchenraum runter schauen.
Im Anschluss tranken wir einen Kaffee und liessen uns Kuchen beim Cafe gegenueber schmecken bevor es nach Loebtau auf den Friedhof ging.
Dieser Friedhof spielte von Geburt an eine grosse Rolle in meinem Leben, da hier meine grosse Schwester begraben wurde. Und so ging es regelmaessig mit Mama hierher zur Grabpflege. Ausserdem wohnte meine Oma hinter dem Friedhof und auch mit ihr spazierte ich sehr oft darueber, denn wir liebten es uns die Grabsteine anzusehen und die Geschichten, die diese wiedergaben zu deuten.
Nach wie vor gibt es die alten Giesskannen mit denen man die Pflanzen auf den Graebern waessern kann.
Frueher befand sich in dem Eckaus ein Konsum, in dem ich oft mit Omi einkaufen war. Der Eingan war vorn an der Ecke doch davon ist leider nichts mehr zu sehen. Das Haus meiner Omi steht gleich rechts daneben, natuerlich alles restauriert und modernisiert, dennoch fast genauso wie frueher. Leider konnte ich keinen Blick ins Treppenhaus werfen, denn es haette mich schon brennend interessiert, ob es noch die herrlich alten Mosaikfliesen am Boden gab, die woechentlich gewischt und gebohnert wurden. Jedoch gibt es jetzt fuer jede Wohnung einen Balkon hinten, was natuerlich den Anblick des Hofes komplett veraendert.
Die Hitze war unertraeglich und so fuhren wir dann zu meiner Schwester und warteten in dem Cafe, welches sich unten in ihrem Wohnhaus befindet, auf sie und meine zwei Suessen. Und wer genau hinsieht kann sehen, das ich meine Fuesse in einem Eimer kalten Wassers habe, eine herrlich erfrischende Abkuehlung - ein Hoch auf flexible Cafebesitzer :). Und nein, ich rauche nicht, die Zigaretten gehoeren meinem Bruderherz.
Es gab natuerlich noch viel mehr zu sehen, doch man kann ja nicht alle hundert Bilder zeigen, ein paar Geheimnisse (wie die Ecke des ersten Kusses) muessen sein.
xoxo J.
Dresden ist einfach nur wunderschön. War einmal auf einer Schulreise da - auf den Spuren von Käthe Kollwitz. War sehr interessant.. ich fand das Flair von Dresden sehr schön.
ReplyDelete