Es ist Samstag und ich treffe mich mit der liebsten Freundin in Boston. Wir haben kein Ziel sondern lassen uns treiben und geniessen das Hier und Jetzt. Begleitet werden wir dabei von einem typischen Herbstwetter mit Nieselregen, dem wir jedoch mit Regenschirmen und unseren Kameras trotzen.
Zuerst spazieren wir im Public Garden und werden von gar neugierigen Eichhoernchen beobachtet. Sie warten darauf etwas zu bekommen, ein Stueckchen Brot oder andere Leckereien. Dabei sollten sie all die Eicheln und Kastanien die die Natur ihnen jetzt zur Verfuegung stellt fuer den Winter sammeln und verstecken. Nur wie dem Urtrieb folgen, wenn der Mensch es "besser" weiss und staendig fuettert? Schade! Oder besser Traurig!
Jedoch freuen wir uns ueber Kastanien, eine Herbstfrucht die hier leider nur selten anzutreffen ist. Wir sammeln die leuchtend rot-braunen Fruechte, halten sie in der Hand und schauen uns diese tollen Maserungen auf dieser herrlich glatten Oberflaeche an. Sie liegen gut in der Hand und im Kopf habe ich sofort Ideen, was man alles damit machen koennte. Doch zuerst will ich sie meinen Jungs zeigen, ich glaube Kastanien kennen sie noch gar nicht.
Die Herbstfaerbung ist so gut wie noch gar nicht angekommen und so war der scheinbar einzig rot gefaerbte Ahorn das Fotomotiv ueberhaupt im PG.
Die Hochhaeuser werden von Hochnebel verschluckt und irgendwie koennte ich auf der Stelle Federweisser trinken und Zwiebelkuchen essen. Wir haben festgestellt, so schoen wie der Herbst hier auch farblich sein mag in Deutschland ist er irgendwie schoener. Nicht wirklich von den Farben her, der Indian Summer ist etwas ganz spektakulaeres. Doch das ganze drum herum wie z.B. die vielen tollen Herbstfeste egal ob Weinfeste, Erntedank- oder Zwiebelfest fehlen hier einfach.
Es war nicht der ganze Tag verregnet und so konnten wir einen Grossteil einfach ganz in Ruhe ablaufen und sind so noch ein wenig durch den Common spaziert. Etwas was ich an Boston unglaublich mag ist, das es eine sehr gruene Stadt ist. Viele kleine und grosse Parkanlagen praegen das Stadtbild, oft kuenstlerisch noch auf die eine oder andere interessante Art verschoenert.
Wir fanden noch einen zweiten Kastanienbaum und sammelten wieder diese Herbstschoenheiten. Als ich dann abends wieder zu Hause war und sie den Jungs gezeigt habe, musste ich sie des Streites wegen ganz genau aufteilen und seit dem sind sie die Truckladungen ihrer Baufahrzeuge. Kaum zu glauben wie sehr sie sich darueber freuten und mit welchen Ideen sie damit spielen.
Zum Kaffee im Park gab es Obsttoertchen (die wir besser hinbekommen haetten *raeusper*) und einen Regenguss. Und so sassen wir unter unseren Regenschirmen, tranken das koestliche Koffein, liessen uns die Toertchen schmecken waehrend es im Ruecken nass wurde und wilde Gaense meinten wir wuerden mit ihnen teilen. Doch das tun wir nicht, sondern wir beobachten sie und erfreuen uns an dem Tag, an der Ruhe und dem friedlichen Nichtstun und daran endlich mal wieder etwas Zeit fuereinander gehabt zu haben. Zeit fuer schoene Gespraeche, fuers miteinander lachen fuers fuereinander dasein.
xoxo J.
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