January 7, 2014

Winterkalt

In den letzten Tagen zeigte die Natur mal wieder ihre Staerke und machte vor allem deutlich, dass man nicht mit ihr so umgehen sollte, wie es immer noch in so vielen Laendern getan wird. Hier kam es z.B. zu einer bisher nicht gekannten Kaeltewelle arktischen Ausmasses und wenn man die Nachrichten verfolgt, wie es zur Zeit in anderen Bundesstaaten aussieht, kann man verstehen, wenn von Ausnahmezustaende usw. gesprochen wird.

Wir haben durch den Kamin ganz grosses Glueck, da es so wenigstens einen warmen Punkt im Haus gibt. Die obere Etage war nur zum schlafen noch nutzbar, das Bad hatte teilweise frische 6 Grad *bibber* und wenn man doch die Heizung mal anmachte, damit es wenigstens etwas ueberschlaegt, hat diese dann unten nicht mehr richtig heizen koennen und am Ende war es nirgends so richtig gemuetlich. Wir hatten bei vollem Einsatz gerade mal zwischen 16 und 18 Grad in der Etage, wo wir uns tagsueber aufhielten, nicht wirklich gemuetlich, doch besser als frieren. Gefroren haben wir nicht wirklich, hatten teilweise jedoch so richtig kalte Nasenspitzen und brauchten ganz schoen, um uns im Bett wieder aufzuwaermen. Wir sind mit Fleece Schlafanzuegen, dicken Socken und Kuscheljacken schlafen gegangen. 

Doch "on the bright side" ich kochte uns jeden Morgen echten heissen Kakao, nix Nesquik oder Kaba, machte uns Grossen in jeden Kaffe ein Prise Chilli (der heizt so richtig schoen durch) und wir machten mal wieder viel in Familie (basteln, DVD's schauen, backen, kochen....). Dadurch sind dann auch neue Socken fuer den Loewen fertig geworden, die ich auch gleich noch rutschfest gemacht habe.


Im Radio wurde davor gewarnt laenger als 20 Minuten ins Freie zu gehen, ab 30 Minuten wuerde es zu  Erfrierungen kommen. Meine Maenner waren Schneeschippen (die Jungs muessen einfach raus, wenigstens einmal am Tag), doch sie kamen nach 20 Minuten von alleine wieder rein, laenger waere es auch nicht aushaltbar gewesen, Die Kaelte biss ganz schoen zu.





Vor einer Woche hatte ich mal wieder Sauerteig angesetzt und so koennen wir jetzt taeglich unser eigenes Brot backen. Hat irgendwie etwas bodenstaendiges, finde ich, wenn man die Aermel hochgekrempelt hat und nach herzenslust Teig kneten kann. Wir probieren viel aus, lesen uns durch saemtliche Sauerteig-Internetseiten und ich habe gestern auch noch ein paar Buecher zum Thema Brot backen bestellt. Mal sehen, wenn es genau so wird, wie wir es moegen und wollen und schaetzen und ueberhaupt. Doch schmecken tut es jetzt schon, jedoch fehlt uns noch der gewisse Pfiff... wenn ihr versteht was ich meine.


Wenn die Flammen knistern, das Haeuschen ruhig ist und man seine Gedanken einfach mal schweifen lassen kann, dann sind es die Momente des Tages, die mir unendlich gut tun. Ich liebe meine Kinder und auch ihre Energie, ihre Lebenslust und den Tatendrang den sie tagtaeglich ausleben. Doch ich liebe auch wenn es ganz still ist und ich eins mit mir sein kann. Ein Ausgleich zu all dem Leben das sonst im Haeuschen tobt. 

Zur Zeit sind diese Momente noch viel kostbarer und seltener geworden, da das Loewenkind nicht mehr in seinem Bettchen schlafen mag. Zwei Jahre lang war er das einfachste Baby das man sich haette vorstellen koennen. Er wurde hingelegt und schlief. Ohne Drama, ohne Buchvorlesen ohne singen. Einfach hinlegen, Gute-Nacht-Flaeschchen und fertig. Jetzt, bzw. seit kurz vor Weihnachten fuehrt kein Weg mehr rein, das er auch nur ansatzweise in die Naehe seines Bettchens moechte. Er schlaeft seit dem zwischen uns im grossen Bett und moechte, das sich einer von uns mit hinlegt, ansonsten schlaeft er nicht ein. Mittags und Abends. Und waehrend ich sonst in dieser Zeit noch etwas machen konnte, so liege ich jetzt neben ihm und warte darauf, das er einschlaeft, mein kleiner Loewe. Teilweise, vor allem abends, schlafe ich dann mit ein. Ich bin nicht boese ueber diesen Wandel, im Gegenteil, irgendwie geniesse ich es auch, denn diese besondere Zeit hatte ich sonst nur mit Max (er schlief fast ein Jahr bei mir mit im Bett). Apropos Max, dieser zog von seinem Big-Boy Bett wieder in das Babybett, welches wir in Leo's Zimmer stellten. Er mag das einfach mehr, sagt er. Verkehrte Welt. Doch warum nicht :)


Malstunde mit den Rabauken


Samstag ging es in den Harold Parker State Park mit Kids und Schlitten, einfach mal sehen wie weit wir durch den Schnee kommen. Schoen war es. der Prinz wollte unbedingt den Loewen ziehen und der Loewe liess sich nicht davon abbringen, das Schnee Kein Eis ist.... Kinder *augenroll*



Die pure Freude im Schnee die Kinder noch haben ist einfach unglaublich. Da werden Snow Angels gemacht, mit Schnee geworfen, gerannt und sich in die weisse Pracht fallen lassen. Herrlich, solch eine Unbefangenheit.


Wieder zu Hause ging es natuerlich wieder vor den Kamin zum aufwaermen, Buecher lesen und anschauen, spielen, toben, stricken und einfach Spass haben. Noch steht unser Weihnachtsbaum, doch diese Woche wird er och abgetakelt werden, auch wenn die Maenner dem so gar nicht zustimmen. Sie denken, das damit die Gemutlichkeit weg ist und so bin ich am ueberlegen, wo und wie ich die Lichterketten noch etwas im Wohnzimmer verteilenn kann, damit es nicht gleich so "anders" wieder wird. 



Ich mag den Schnee, er gehoert einfach zum Winter dazu, doch diese Kaelteeinbrueche machen mir ganz schoen Angst. Normal ist anders.

xoxo J.

6 comments:

  1. Bei dieser arktischen Kaelte ist es am schoensten vor dem Kamin! Man kann es nicht glauben, aber wir haben hier Temperaturen in den 70's!! Bei euren Temperaturen kommt ja die Heizung gar nicht mehr mit!
    LG,
    Brigitte

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  2. Liebe Jeanette,

    da hast Du ja einen schönen Kaltstart ins neue Jahr....
    Ich hoffe, es bleibt den Rest des Jahres für Dich so schön familiär gemütlich - die Eiseskälte soll sich aber bald mal wieder verziehen!

    Ist es im Winter bei mir ebenso eisig, dann liebe ich auch das Brotbacken und all die häuslichen Sachen, die Du beschreibst.
    Im Grunde ist ein kalter Winter auch schön, .- wenn man nicht mit dem Auto irgendwo hin muss.
    Aber so kalt wie grad bei Dir ist es auch nicht schön.
    In meiner Kindheit wurde auch immer nur das Wohnzimmer geheizt und von dort aus wurdend die restlichen Räume erwärmt. Das elterliche Schlafzimmer war manchmal so kalt, daß es an den Wänden glitzerte. Ich hoffe, bei Euch glitzert noch nichts!
    Durch die Kälte rückten wir alle näher zusammen und waren dadurch viel mehr zusammen, das war schön!

    Laß Dir also nicht die Nase abfrieren - ich sende Dir warme Wintergrüsse aus Deutschland ;)

    Wera vom Werawelt-Blog

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  3. Hallo Jeanette,

    da hast Du ja einen richtigen Kaltstart ins neue Jahr....
    Ich hoffe, es bleibt in diesem Jahr weiterhin so schön familiär für Dich - aber die Eiseskälte könnte gerne bald verschwinden.

    Wenn es bei mir kalt ist, liebe ich es auch meine Brote selbst zu backen und all die häuslichen Sachen zu tun, die Du beschreibst.
    Winter ist schön, wenn das Haus warm (!) ist und niemand Auto fahren muss.

    Als ich ein Kind war, heizten wir auch nur das Wohnzimmer und die Wärme liessen wir in die anderen Zimmer ziehen. Das elterliche Schlafzimmer war ganz hinten und wenn es sehr kalt war, glitzerten die Wände... Ich hoffe, bei Euch glitzert noch nichts!
    Dennoch, es war schön zusammen zu rücken und viel zusammen im Wohnzimmer zu machen, - eine schöne Erinnerung.

    Ich sende Dir wärmende Wintergrüsse aus dem angenehm klimatisierten Norden Deutschlands (heute ~ 9°C).
    Wera vom Werawelt-Blog

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  4. Wir haben derzeit 11, 12 Plusgrade in Hannover am Tag - das ist auch nicht zeitgemäß. Aber besser, als diese Hundskälte. Obwohl es bei Euch dann immer total gemütlich aussieht. :) Auf diesem Weg nochmal ein gutes neues Jahr für Dich und Deine Lieben! Liebe Grüße!

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  5. Es sieht so warm und gemütlich im Haus aus und dann lese ich, dass es so kalt ist. Meine Güte. Gar nicht schön. Aber mal gut dass ihr einen Kamin habt! Damit kann man viel auffangen. Diese Wärme ist so wunderbar, da kommt keine Heizung mit! Ich denke immer an dich und noch mehr, wenn ich hier die Nachrichten sehe mit den Aussichten bei euch drüben!

    Ganz liebe Grüße

    S.

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  6. Das Brot hat zu große Poren; bei einem Hefeteig deutet das auf zu schnelles Gehen hin - und damit auf zuviel Flüssigkeit, zuviel Zucker oder ein paar Grad zu warm. Oder eine Mischung von allem.
    Beim Sauerteig weiß ich nicht so genau, damit habe ich keine Erfahrung, aber vielleicht hilft es trotzdem.

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