Es sollte ein schöner Blogeintrag werden. Leicht und vielleicht auch etwas witzig, doch vor allem Positiv wie eh und je. Doch dazu ist mir gerade nicht und ich weiss auch gar nicht wie ich alles vom Kopf her verarbeitet bekomme. Es scheint etwas vernebelt zu sein in meinen Gehirnzellen vermischt mit Taubheit und dem permanten Drang nicht zu grübeln oder einfach die Gedanken schweifen zu lassen, da zu viel Schmerz wieder hochzukommen scheint bzw. auch schon da ist. Schmerz der verarbeitet werden will, werden muss.
Die Mom der weltbesten Nachbarin und tollen Freundin hat es geschafft ihre Qualen hinter sich zu lassen, heute Morgen trat sie die Reise zum Licht an. Schmerz. Bei meiner Freundin unsagbar und nicht in Worte zu fassen. Wie auch diese Unfassbarkeit des Geschehenen. Taubheit. In Erinnerungen schwelgen und sich an die vielen schönen Momente erinnern. Es brauchte viel Zeit heute, um sie wieder etwas aufzufangen, ihr Trost zu spenden und einfach für sie da zu sein. Zeit, die ich mir genommen habe und egal wie schwer es mitunter auch war auf keinen Fall missen möchte. Wir weinten zusammen, lagen uns in den Armen, konnten jedoch auch miteinander lachen über lustige Begebenheiten oder Erfahrungen die wir machten.
Dieser heutige Nachmittag war mir wertvoll, ist mir wertvoll, denn ich merke wie ich nach 14 Jahren endlich anfange den Tod meiner geliebten Oma zu verarbeiten. Der Schmerz sitzt immer noch so tief und nein, Zeit heilt keine Wunden und lässt auch nicht vergessen. Sie ist vielleicht ein Pflaster die die Wunde abdeckt, doch mehr tut sie nicht. Damals wollte ich den Tod einfach nicht wahrhaben, planten wir doch ihren Umzug zu mir. Dann kam der Anruf, ich wollte es erst gar nicht glauben und war zuerst auch vollkommen unfähig zu weinen. Dann ging ich zu einer Freundin und brach dann bei ihr zusammen, als ich es ihr sagte. Die Beerdigung war der bisher schlimmste Tag in meinem Leben und danach versuchte ich nicht mehr drüber nachzudenken. Sie fehlt mir. Kein Tag an dem ich nicht an sie denke. Kein Tag an dem ich wünschte es wäre anders gekommen.
Schmerz sitzt. Er ist da, er nagt und nagt. Ich konnte meiner Freundin heute nur sagen, das sie mit der Zeit lernen wird damit umzugehen, doch er wird immer präsent sein. Der Tod. Der Schmerz. Das Loch das zurückgeblieben ist und nicht mehr gefüllt werden kann. Schlimm werden vor allem auch die kommenden Feiertage werden wie Thanksgiving und Weihnachten oder Muttertag. Schwer für die Eltern wird es sein der Halt für die Kinder zu sein (7 und 10) und die Stärke zu haben ihnen bei ihrer persönlichen Trauerarbeit zu helfen, zur Seite zu stehen. Vor allem für meine Freundin, weil sie selber damit zu tun haben wird und lernen muss mit diesem Verlust zu leben.
Ist mein Leitsatz eigentlich "Das Leben ist schön", so muss ich ihn doch für heute mal revidieren und ein lautes "Das Leben ist auch scheisse" in die Welt rufen. Sorry für den Ausdruck :/
Heute konnte mir auch kein Ausflug in meinen Garten mehr helfen, um mich wieder etwas zu erden. Ich sass da, mit meinen Gedanken ganz weit weg, gar nicht registrierend was meine Jungs machten. Und dieser leere Zustand hält an. Irgendwie.
Dabei geht es morgen für uns hoch nach Maine, ein verlängertes Wochenende auf das ich mich seit Wochen freue, auf das wir uns seit Wochen freuten und auf einmal ist mir gar nicht mehr danach. Lust auf nichts. Es ist weder gepackt, noch vorbereitet oder geputzt. Nichts. Null. Nothing.
Tränen. Traurigkeit. Ohnmacht.
xoxo J.